Manchmal gibt es auch diese Art von Angel-Trips…
Über das lange Fronleichnam-Wochenende haben ein paar Angelbuddys und ich uns entschlossen einen Trip nach Holland zu machen. Organisiert haben es Erik und Lucas… es ging in eine Ferienanlage mit direkter Wasserlage. Ein richtig cooles Haus was wir mit 10 Personen besiedelten. Lucas und Erik waren im vergangen Jahr schonmal über ein langes WE dort und haben von der schönen Lage direkt in der Nähe des IJsselmeers in Holland berichtet.
Kurz nach der Ankunft gab es erstmal das erste „Begrüßungs-Selfie“ vom hauseigenen Bootsteg.
Wie es sich hier auf dem Foto schon andeutet wurde das Wetter leider schlecht… wir sind in der Heimat bei knapp über 30°C gestartet… Zuvor habe ich am Mittwoch noch einen richtig coolen Trip mit dem Geschäftsführer von Noike und seiner Frau (Mitsushiro & Shino Takeuchi) sowie den Geschäftsführern von Lurenatic auf meinem Hausgewässer verbracht. Da lief es in der Tat richtig gut und ich träumte derzeit schon davon in Holland noch einen drauf zu setzen.
Das waren die Eindrücke vom Mittwoch zuvor…
… jetzt kommen die Eindrücke in Worten und Bildern aus Holland:
Wie ich schon angedeutet habe wurde das Wetter drastisch schlechter. Am Anreisetag (FR) sind wir nach erfolgreicher Bootsübergabe schonmal ein paar Stunden rausgefahren und haben uns die Struktur der Poldergräben angeschaut und auch schon die ersten (ernüchternden) Würfe gemacht.
Die durchschnittliche Wassertiefe betrug kaum mehr als 1,5m. Einige kleinere Seerosenfelder, viele Schilfgürtel, überhängende Bäume, Hafenlandschaft war auch nicht weit weg… alles erstmal vielversprechend, zumindest für das „Anglerauge“.
Die Kehrseite war das vermoderte Kraut am Grund, enorme Müllansammlungen am Grund, sodass wir in ziemlich regelmäßigen Abständen Plastikmüll landeten.Das geht gar nicht. Wie doof der Mensch manchmal ist…kackt ihr euch zuhause auch ins Wohnzimmer und wundert euch wo der Gestank herkommt? Tzz..
Naja wir wollten uns natürlich die Stimmung nicht versauen lassen und so gab es erstmal ein leckeres Abendessen in geselliger Runde.
Zusammen wurde dann ein Schlachtplan für die Kommenden Tage ausgearbeitet. Meine zwei Bootspartner (Kevin und Achim) und ich haben uns darauf geeinigt erstmal die beiden größeren „Teiche“ (Großer & kleiner Vliet) anzusteuern am kommenden Tag (SA) und dort auf etwas tieferes Wasser zu hoffen indem wir die Wassersäule absuchen können. Leider war auch hier die durchnittliche Tiefe nicht anders wie in den Poldern. Wir mussten uns also, wohl oder übel, eine andere Strategie überlegen nachdem an den augedehnten Schilfgürteln in den bieden „Vliets“ nichts zu holen war.
Mit Schleppködern haben wir die nächsten zwei Stunden einiges an Strecke gemacht und bei vermeintlichen Hot Spots, wie Seerosenfeldern, angehalten und ausgiebig Spinnerbaits geworfen. Leider auch vorerst ohne Erfolg.
Achja… was ich noch gar nicht erwähnt habe, es hat seit 5:30 Uhr komplett durchgeregnet. Absolut ekelhafter kalter Regen bei gefühlten 10°C. Bäh (sorry ein bissl Jammerei muss sein).
Der Regen hatte aber auch etwas Gutes… sobald er stärker wurde haben einige von uns (insgesamt 3 Boote) etwas Schutz unter einer Brücke gesucht und wurden nach 15 Minuten unter der Brücke mit einem Hecht belohnt.
Dickes Petri Lucas. Da wäre ich zu diesem Zeitpunkt auch zufrieden gewesen.
Als sich der Regen dann etwas lichtete haben meine beiden Bootsbuddys und ich beschlossen den Hafen unsicher zu machen, da wohl Lucas und Erik im Vorjahr dort recht gut gefangen haben. Etwas tieferes Wasser und viele Bauelemente im Wasser – Struktur ist gut… weitere vier Stunden im Hafen brachten einige wenige Fehlbisse bzw. Aussteiger im Nachbarboot, mehr nicht.
Da nicht alle unserer Mitfahrer auf so ein schlechtes Wetter eingestellt waren mussten wir kurzerhand ein Zwischenstopp zum Umkleiden einlegen. Hierbei wurde jemand kreativ und hat, wegen fehlender Regenkleidung, eine recht interessante, aber nicht wirklich ökologische Trocknungsvariante anwenden müssen:
Nachdem wir wieder trocken waren starteten wir die gemütliche Fahrt Richtung Hafen. Dort wollten wir die kleinen schmalen „Nebenpolder“ und deren Seerosenfelder befischen.
Eigentlich lade ich sowas ja nicht hoch, aber da es sich um ein geradezu episches Ereignis handelte, nämlich die Entschneiderung usneres Bootes, zeige ich euch den kleinen Hecht doch:
Es schien beinahe schon so als ob der Bann gebrochen war, denn kurz darauf fing Kevin sogar noch einen Mini-Barsch…
… aber leider trügt der Schein. Das waren auf unserem Boot tatsächlich die einzigen Fische und nachdem Achim noch einen Aussteiger auf ein Naturködersystem hatte hat es meinen beiden Bootskollegen gereicht und sie haben dem Boot den Fluch zugesprochen. 15 Minuten vom Ufer sollte den Fluch abschütteln.
Wir konnten einfach machen was wir wollten. Aus dem amazonasbraunen Wasser konnten wir einfach keinen Fisch zum Beißen überreden. Das Bootsfahren hat aber zumindest Spaß gemacht als der Regen aufhörte.
Der Plan war dann schnell zurück zum Steg am Haus und uns ein paar Köderfische fangen für den Abend im Hafen.
Da war sogar nochmal kurz die Sonne draußen.
Das mit den Köderfischen hat geklappt und so konnten wir uns in den Hafen aufmachen.
Ein paar coole landschaftliche Rafinessen haben wir dabei entdeckt…
Im Hafen hatten wir die Idee uns mit der Windrichtung treieben zu lassen udn ein paar Köderfische am Fireball zu präsentieren. Als wir im oberen Bereich des Hafens angekommen waren setzte der Wind fast gänlich aus, sodass wir zwischenzeitlich mit dem Paddel versetzen mussten um nicht jedesmal den lauten Außenboarder anschmeißen zu müssen.
Da bekamen wir die Nachricht, das sJohantan mit einem toten Köderfisch am Grund erfolgreich war uns einen schönen Mitte 80er fangen konnte. Sauber! Petri!
Ihr kennt das… wenn man so eine Nachricht bekommt steigt die Motivation sofort nocheinmal. Kevin und ich haben uns promt, neben den Fireballruten im Wasser, die Spinnruten geschnappt und haben, gefühlt, jeden Zentimeter des Hafenbeckens abgeworfen. Die hatten einfach keinen Bock.
Wenn kein Glück hat kommt schließlich auch noch Pecht dazu. Beim Starten des Motors hat unser bärenstarker Kapitän beim Anziehen des Motor-Seiles den „Griff“ in der Hand. Toll… ein Abschleppdienst musste also her. Danke Jungs!
Jetzt musste wieder ein ausgiebiges Abendessen mit einem kleinen Frust-Umtrunk her. Sonst konnten wir die Niederlage nicht verkraften 😀
Wir haben an diesem Punkt schlichtweg aufgegeben. Normalerweise wollten wir am kommenden Tag (SO) noch bis mittags fischen gehen und dann ab auf die Autobahn um die 5h-Heimreise anzutreten. Bedingt durch die Stauwarnungen und die schlechten Fänge haben wir uns entschieden schon vormittags abzureisen. Wie wir bemerkt haben war es eine gute Entscheidung, denn wir haben noch knapp 2h im Stau gestanden…natürlich bei bestem Wetter.
Naja die coolsten Fische hatten wir trotzdem auf dem Steg:
Beim nächsten Mal kann es nur besser werden haben wir uns gesagt. Es war nichts desto trotz ein echt spaßiger Trip mit echten Angelkumpels. Wir versuchen es dann demnächst nochmal. Hoffentlich erfolgreicher 😉 Danke für die coole Zeit Männer.
LG Alex